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Kirchstraße 10

(früher: Kirchgasse 172)

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Erbaut 1720 von Schultheis Georg Renner und seiner Ehefrau Barbara Renner in fränkischer Haus-Hof Bauweise (geschlossene Hofanlage), Wohnhaus mit angebauter Stallung, vier Sauställe, Nebengebäude mit Backstube, Waschküche und Lederkeller, Tabakscheune mit Gerbhaus, Hof und Garten.
Ursprüngliche Nutzung 1814 –1868 Gerberei, danach landwirtschaftliche Nutzung, zeitweise Dorfgasthaus
Derzeitige Nutzung Nach einer Totalrenovierung ab 1973 wird das Anwesen privat bewohnt.

 

Die Eigentümer in der Zeit von 1814 –1868 wurden als Rotgerber bezeichnet. Ein Rotgerber bearbeitete die
schweren Häute von Rindern, Pferden usw. mittels einer gerbsäurehaltigen aus Eichen- oder Fichtenrinde
hergestellten Gerbbrühe (Lohe) zu einem haltbaren, festen Leder. Später wurden die Eigentümer nur noch
als Gerber bezeichnet. Ob es sich dabei um Rot- oder Weißgerber handelte, ist nicht bekannt. Weißgerber
verarbeiteten überwiegend Häute von Kälbern, Ziegen und Schafen zu weichem, geschmeidigem Leder.
Die Lage des Anwesens am Bach begünstigte das Gewerbe, Reste von Lohegruben am Bach zeugten davon.
Später wurde das Anwesen landwirtschaftlich genutzt.

Zeitweise befand sich im Gebäude auch eine Dorfkneipe, davon zeugt noch heute eine Durchreiche von der
Küche in das vordere Zimmer. Die kleine Wirtschaft wurde hauptsächlich nach dem sonntäglichen Kirchgang
besucht.

In den 1960er Jahren stand das Anwesen einige Zeit leer, bis in den 1970er Jahren eine Totalrenovierung
erfolgte. Seitdem wird der Anna-Hof zu Wohnzwecken genutzt.

Im Januar 1976 beschädigte ein Sturm durch umfallende Pappeln die rückwärtige Scheune des Anwesens so
stark, dass sie abgerissen werden musste.

Der Fachwerkhof steht unter Denkmalschutz.