Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
das Jahr 2021 neigt sich dem Ende zu – wie immer ein geeigneter Zeitpunkt auf das abgelaufene Jahr zurück zu schauen, aber auch einen Ausblick auf die vor uns liegenden 12 Monate zu geben.
Eine Vielzahl von Themen prägten das abgelaufene Jahr 2021: den Abschluss der Sanierung unseres Friedhofs, den Start der Sanierung von drei Gemeindestraßen als auch die Erschließung unserer Ortsgemeinde mit Glasfaser. Ebenso die Planungen für eine Nachfolgenutzung zweier in Gemeindeeigentum befindlichen Anwesen. Zudem gab es noch etliche weitere Aktivitäten und Initiativen, um das Umfeld, in dem wir uns bewegen, attraktiv zu gestalten.
Das Thema, das uns jedoch fast das ganze Jahr hindurch begleitete, war ‚Corona‘. Das Weihnachtsfest 2020 musste erstmals in einem ‚Lockdown‘ gefeiert werden, Familientreffen waren nur im engsten Familienkreis möglich. Groß war jedoch die Hoffnung, dass im neuen Jahr ein Impfstoff die Pandemie beenden würde. Eine Hoffnung erfüllte sich: bereits in der letzten Dezemberwoche konnten die Impfungen beginnen – ein Ende der Pandemie bedeutete dies allerdings bis heute nicht. Denn auch das ganze Jahr 2021 hindurch bestimmte die Pandemie – bis auf ganz wenige Zeitfenster – unser tägliches Leben, das private, berufliche und öffentliche!
Begriffe wie Ausgangssperre, Fallzahlen, Inzidenzen, Reproduktionsfaktor, 1.2.3.Welle, Maskenpflicht, Corona-Bekämpfungsverordnung, Bundes-Notbremse, Home-Office und Home-Schooling bestimmten fortan die Nachrichten des Alltags. Das Motto lautete AHA-L: Abstand halten, Hygieneregeln einhalten, Alltagsmaske tragen und Lüften – und Kontakte vermeiden! – so war auch immer der Appell der wöchentlichen Amtsblattartikel.
Erst Mitte Juni, vier Wochen vor den Sommerferien, wurde in den Schulen wieder Präsenzunterricht abgehalten, nach den Sommerferien wurde das mehrfache Testen vor Schulbeginn für die Schüler zum Ritual. Ende Juni wagten wir mit der Aufführung des Chawwerusch-Theaters einen ersten Schritt in Richtung ‚neue Normalität‘. Und heute – annähernd zwei Jahre nach dem Beginn der Pandemie – erleben wir die höchsten Neuinfektionen und Inzidenzen, die höchste Belegung von Intensivbetten mit Corona Infizierten, die höchste Anzahl an Corona verstorbenen Menschen, obwohl zwischenzeitlich viele Menschen bereits die dritte Impfung erhalten haben – die Maßnahmen von 29 Corona-Bekämpfungsverordnungen haben es nicht geschafft, das Virus zurückzudrängen, wir befinden uns mitten in der 4. Corona-Welle und ein Ende der Pandemie ist nicht in Sicht. Geimpft, Genesen oder Getestet bestimmen derzeit die Schlagzeilen in den Medien, in Kurzform G2, G2+ oder G3.
Wir alle, ob Kinder, Jugendliche, Erwachsene oder ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger sind auch weiterhin auf unterschiedliche Art und Weise von der Pandemie betroffen – sei es bei der Arbeit, in der Freizeit, beim Sport oder Spiel. Weltweit (in Klammer Deutschland) 270 Millionen/2020: 74 Mio. (6,5 Mio./1,4 Mio.) Infizierte und 5,3 Millionen/2020: 1,6 Mio. (105.000/24.000) an Covid19 Verstorbene, zeigen ein düsteres Bild dieser Pandemie.
Es bleibt – wie auch im letzten Jahr – nur die Hoffnung, dass die einschränkenden Maßnahmen die erhoffte Wirkung zeigen und die neuen Impfstoffe auch die mutierten Corona-Virus-Varianten wirkungsvoll bekämpfen. Bleiben wir alle vorsichtig – und gesund!
Einer der wenigen positiven Corona-Effekte war sicherlich der Ausbau der digitalen Infrastruktur in den Schulen im Allgemeinen und in unserer Grundschule im Speziellen. Die Notwendigkeit von Home-Schooling verlieh der Digitalisierung einen nicht zu erwartenden Schub! Mit vom Bund und Land zur Verfügung gestellten Fördermitteln gelang es, in unserer Schule ein neues WLAN zu installieren, digitale Tafeln anzuschaffen sowie die Ausstattung mit Schüler-Tablets zu erhöhen. Im neuen Jahr wird die Ausstattung komplettiert. Ganz sicher eine gute Investition, um Schüler mit der Nutzung von digitalen Endgeräten auch für den schulischen Gebrauch vertraut zu machen und dadurch neue Lernmethoden zu etablieren. Seit dem neuen Schuljahr haben wir mit Frau Boßung eine neue Schulleiterin, die diese Maßnahmen ausdrücklich unterstützt.
Aber auch in Zeiten der Pandemie wurde in den Gemeindegremien an den laufenden Projekten weitergearbeitet und neue Projekte initiiert, damit die Ortsgemeinde die Auswirkungen der Pandemie auf die lokalen Projekte minimiert.
So stand die Sanierung unseres Friedhofs noch bis zum Herbst im Mittelpunkt der baulichen Aktivitäten. Was bereits 2016 mit der mit der Erneuerung der elektrischen Anlage, der Heizung, der sanitären Anlagen und der Fenster und Türen, sowie umfangreichen Malerarbeiten in der Friedhofshalle begann, fand in den letztzen drei Jahren in insgesamt fünf Bauabschnitten seine Fortsetzung. Dabei wurden sämtliche Wege gepflastert, die Friedhofshalle mit Glockenturm und Läutwerk sowie der Lautsprecheranlage runderneuert und ein Nebengebäude errichtet. Zudem können durch die Neugestaltung eines Grabfeldes auch Baumbestattungen angeboten werden. Hoffen wir, dass für die unterschiedlichsten Anlässe eines Friedhofsbesuchs ein ansprechendes Umfeld geschaffen wurde, das auch für die kommenden Jahrzehnte Bestand haben wird.
Nach dem Abschluss des Friedhofprojektes erfolgte fließend der Übergang zur Sanierung dreier Gemeindestraßen, der Garten-Jahn- und Giltwingertstraße. Nach über eineinhalb Jahren der Planung konnte Mitte September mit der Umsetzung begonnen werden. Die Realisierung erfolgt in offener Bauweise und ist ebenfalls in mehreren Bauabschnitten geplant. Im Vorfeld wurden die Anlieger in Versammlungen über den Ablauf der Arbeiten informiert. In der Gartenstraße wurden bisher Kanal, Trinkwasserleitung, Hausanschlüsse und neue Versorgungsleitungen neu verlegt, nach der Winterpause werden die Gehwege eingebaut und die Straße asphaltiert, bevor die beiden anderen Straßen folgen. Geplant ist, dass die Baumaßnahme bis im Herbst des kommenden Jahres umgesetzt ist. Im neuen Jahr ist zudem die Sanierung eines weiteren Wirtschaftswegs, das Haynaer Gässel, geplant.
‚Nie wieder weißer Fleck‘ lautet in Steinweiler das Motto zur Erschließung der Ortsgemeinde mit Glasfaser für einen schnellen Internetanschluss. Diese Infrastrukturmaßnahme ist vergleichbar mit der Erschließung von Wasser, Strom und Gas und ein wichtiger Standortfaktor. Über zwei Drittel der Haushalte entschieden sich für einen Glasfaser-Hausanschluss, Anfang Februar begannen die Arbeiten, Mitte März wurde der Point of Presence (PoP) aufgestellt, anschließend zogen vier Bautrupps als Wanderbaustelle durch unseren Ort, bis auf eine Ausnahme sind in allen Straßen die Glasfaserleitungen verlegt, einige Hausanschlüsse sind noch vorzunehmen. Die ersten Aktivierungen sind erfolgt, bis Ende März sollen sämtliche Aktivierungen hergestellt sein. Damit werden wir eine der ersten Verbandsgemeinden in der Südpfalz sein, in der ein Glasfaseranschluss nicht nur angekündigt, sondern auch realisiert wurde.
Neben dem Abschluss und der Realisierung von für unsere Ortsgemeinde großen Projekten wurden auch die Planungen für neue Projekte aufgenommen:
Um die Substanz eines an das Bürgerhaus angrenzende und unter Denkmalschutz stehende gemeindeeigenen Gebäude zu erhalten, wurde, basierend auf einem künftigen Nutzungskonzept, eine Entwurfsplanung erstellt und ein Förderantrag eingereicht. Bei einem positiven Bescheid und Sicherstellung der Finanzierung soll dieses Gebäude grundlegend saniert werden.
Auch das generationenübergreifende Wohnprojekt wird fortgeführt werden. Auch wird der Endausbau des Baugebiets Brotäcker-IV geplant werden. Ebenso müssen die Planungen für die Umsetzung des neuen Kindergartengesetztes und für die Einführung einer Ganztagsschule in unserer Grundschule aufgenommen werden.
Wie jedes Jahr wurden an unseren öffentlichen Gebäuden – Bürgerhaus, Grundschule, Grillhütte – umfangreiche und teils auch sehr kostenintensive Reinigungs-, Instandhaltungs- und Verbesserungsmaßnahmen durchgeführt, so wurden im Bürgerhaus Türen gestrichen, im Außenbereich etliche Fenster und Holzverkleidungen, der Seniorenraum wurde neu hergerichtet. Zudem wurde in die Pflege der Grünflächen investiert.
Trotz Pandemie wurde in einigen Ferienwochen durch ‚Ferienspaß Steinweiler‘ eine Ferienbetreuung angeboten. Diese erleichtert den Eltern die Urlaubsplanung und ermöglicht mitunter auch einen gemeinsamen Urlaub. Ebenso wurde die Betreuung der Asylsuchenden das ganze Jahr hindurch gewährleistet werden, damit diese die Unterstützung erhalten, die sie benötigen.
Pandemie-bedingt war es dieses Jahr wieder nicht möglich, einen Maibaum zu stellen, die Aktion saubere Landschaft durchzuführen, unsere Kerwe abzuhalten, einen Seniorenausflug zu planen. Schweren Herzens mussten wir auch unser Historisches Dorffest absagen und unser traditionelles Singen unterm Weihnachtsbaum. Ebenso war eine Sammlung für die Kriegsgräber nicht möglich. Es bleibt die Hoffnung, dass solche Veranstaltungen und auch die zahlreichen Veranstaltungen der Vereine wieder durchgeführt werden können.
Ein Highlight konnte in diesem Jahr dann glücklicherweise doch noch stattfinden: die Feier unseres 30-jährigjen Partnerschaftsjubiläums mit unserer Partnergemeinde Èpinac. Mitte Oktober folgte eine Delegation der Einladung unserer Partnergemeinde. Es waren wie immer schöne und herzliche Begegnungen mit unseren französischen Freunden und erlebnisreiche Tage. Gerade in der heutigen Zeit, in der Vieles in Europa und in der Welt in Bewegung geraten ist, ist es wichtig, dass man sich trifft, versteht und vertraut. Im kommenden Jahr wird das Jubiläum in Steinweiler gefeiert.
Für unsere Pfälzische Weinprinzessin Denise Grauer endete Anfang Oktober ihre einjährige Amtszeit. Highlights für sie waren sicher der Wahlabend im Saalbau im Neustadt, der anschließende Empfang in Steinweiler und sicher auch die Online-Weinprobe kurz vor Weihnachten. Leider wurden ihre geplanten Aktivitäten durch Corona sehr eingeschränkt – auch Termine in unserer Ortsgemeinde konnten nicht abgehalten werden. Wir waren jedoch sehr stolz, dass Denise unsere Ortsgemeinde überaus positiv repräsentierte – Denise, wir danken dir sehr für deinen tollen Einsatz und dein tolles Engagement!
Verehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger,
dies war wieder ein nur kurzer Streifzug durch die zahlreichen Projekte, Maßnahmen und Aktivitäten des abgelaufenen Jahres. Die meisten dieser Themen werden in Ausschusssitzungen vorberaten und im Gemeinderat beschlossen. Auch im neuen Jahr wird es wieder genügend Themen und Aufgaben geben, mit denen sich die gemeindlichen Gremien zu beschäftigen haben. Deshalb möchte ich mich bei all denen bedanken, welche die Bearbeitung dieser Themen unterstützt haben:
Zunächst bei unserem Gemeinderat und den Ausschüssen für die konstruktiven Beratungen, ebenso bei unseren Beigeordneten Manfred Lieber und Matthias Ditscher. Danke auch unseren Gemeindebediensteten für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Ebenso gilt mein Dank den Mitarbeitern der Verbandsgemeindeverwaltung Kandel und insbesondere Herrn Verbandsbürgermeister Volker Poß für die kompetente Unterstützung.
Ganz besonders bedanken möchte ich mich bei den Vereinen, die durch ihre Angebote und ihr Engagement für ein lebendiges und attraktives Dorf sorgen. Ganz herzlich möchte ich allen ‚Danke‘ sagen, die sich auch in abgelaufenen Jahr in irgendeiner Weise für unser Dorf und unsere Dorfgemeinschaft eingesetzt haben. Nur durch Ihre weitere Mitarbeit und Unterstützung wird auch das Jahr 2022 zu einem guten Jahr für unsere Gemeinde werden.
In diesem Sinne wünsche ich allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern schöne und besinnliche Weihnachtsfeiertage und ein hoffentlich gutes neues Jahr 2022! – Auf dass wir alle gesund bleiben!
Es grüßt Sie herzlich – Ihr Ortsbürgermeister Michael Detzel