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23. Dezember 2020, 10:20 Uhr
eingereicht durch Michael Detzel

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

nur noch wenige Tage bis zum Jahresende 2020 – ein geeigneter Zeitpunkt, auf die vergangenen 12 Monate zurück zu schauen, aber auch um einen Ausblick auf das neue Jahr zu geben.

Mehrere Themen prägten in unserer Ortsgemeinde das abgelaufene Jahr 2020: weiterhin die Sanierung unseres Friedhofs, die Planungen für die Sanierung von drei Gemeindestraßen als auch das Werben für einen schnellen Internetanschluss mit Glasfaser. Darüber hinaus gab es noch etliche weitere Aktivitäten und Initiativen, um das Umfeld, in dem wir uns bewegen, attraktiv zu gestalten.
Das Thema, das uns jedoch fast das ganze Jahr hindurch begleitete, war ‚Corona‘. Kein anderes Thema seit den beiden Weltkriegen hat unser Leben so sehr beeinflusst, wie dieses Covid19-Virus, dessen Ausbruch im Dezember letzten Jahres angeblich im chinesischen Wuhan begann und innerhalb weniger Wochen zur weltweiten Pandemie mutierte. Bei uns in der Verbands- und Ortsgemeinde ist das Virus Mitte März angekommen. Die Folge der Pandemie war, dass ganze Wirtschaftsbranchen ihren Betrieb einstellen mussten, ebenso der Profi und Amateursport, Spielplätze, Sportanlagen und Sporthallen wurden geschlossen, das Zusammentreffen von Personen in der Öffentlichkeit und privat war nur auf wenige Personen begrenzt. Nur sogenannte systemrelevante Berufe wie Ärzte, Krankenschwestern und Pflegekräften in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheime mussten ihren Betrieb fortsetzen. Für die geschlossenen Schulen und Kitas gab es Notbetreuungen, der Präsenzunterricht an Schulen wurde durch eine neue Unterrichtsform ersetzt: dem ‚Home-Schooling‘, in Betrieben hielt das ‚Home-Office‘ Einzug. Das öffentliche Leben brach zusammen, sämtliche Veranstaltungen von Vereinen und der Ortsgemeinde mussten abgesagt werden. Viele Absagen taten richtig weh, wie Vereinsjubiläen, Theateraufführungen oder auch unsere traditionelle Kirchweih.
Groß war die Freude, als Anfang Mai wieder die Spielplätze öffneten und etwas ‚neue Normalität‘ einkehrte, jedoch sollte das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und das permanente Desinfizieren unser ständiger Begleiter sein. Eine Vielzahl von Corona-Bekämpfungsverordnungen sollten den Weg in diese neue Normalität regeln, vorzulegende Hygienepläne ließen wieder etwas mehr öffentliches Leben zu. Jedoch galten über Sommer beim Ein- oder Ausreisen in oder aus sogenannten Risikogebieten strikte Reiseverordnungen mit Quarantänepflicht. Mit Hochdruck wurde in den Laboren der Welt an der Entwicklung eines schützenden Impfstoffs gearbeitet. Im Sommer keimte aufgrund der konstant niedrigen Neuinfektionen die Hoffnung, das Gröbste überstanden zu haben, nach den Schulferien öffneten Kitas und Schulen wieder regulär, kehrten zum Präsenzunterricht zurück, ebenso hatten wieder fast alle Betriebe geöffnet. Jedoch stiegen im Herbst die Anzahl der Neuinfektionen dermaßen an, so dass im November ein Teil-Lockdown angeordnet wurde. Dieser führte jedoch nicht zur erhofften Absenkung der Neuinfektionen, das Gegenteil war der Fall: von 500 bis 1000 Neuinfektionen und weniger als 10 Todesfällen pro Tag in den Sommermonaten stieg die Anzahl der Neuinfektionen im Herbst kontinuierlich auf aktuell fast 30.000 Neuinfektionen und fast 600 Todesfällen pro Tag. Dies veranlasste den Bund und die Länder noch vor Weihnachten einen neuerlichen Lockdown anzuordnen, um die Anzahl der Neuinfektionen wieder zu senken und um insbesondere unser Gesundheitssystem vor dem Zusammenbruch zu bewahren. Die immer weniger werdenden freien Intensivbetten in den Krankenhäusern und die drohende, nicht mehr zu gewährleistende Versorgung aller Patienten, sind ein Indikator für den Ernst der Lage, einhergehend mit der hohen Belastung des medizinischen Personals, das die Belastbarkeitsgrenze erreicht oder vielerorts bereits überschritten hat.

Weltweit (in Klammer Deutschland) 74 Mio. (1,4 Mio.) Infizierte, 42 Mio. (knapp 1 Mio.) Genese und 1,6 Mio. (24.000) an Covid19 Verstorbene, zeigen ein düsteres Bild dieser Pandemie – es bleibt zu hoffen, dass die einschränkenden Lockdown-Maßnahmen die erhoffte Wirkung zeigen, ebenso die entwickelten Impfstoffe, die schon jetzt vereinzelt und in naher Zukunft großflächig eingesetzt werden. Wichtig ist jedoch auch, dass die angeordneten Maßnahmen eingehalten werden – um sich selbst und andere vor einer Infektion zu schützen. Darum bitte ich Sie eindringlich – und helfen und unterstützen wir uns gegenseitig – wo Hilfe benötigt wird, muss Hilfe gewährt werden – das zeichnet unsere Dorfgemeinschaft aus.

Trotz der Pandemie wurde in der Gemeinde an den laufenden Projekten weitergearbeitet und neue Projekte initiiert, damit die Ortsgemeinde, als kommunaler Auftraggeber, ihren möglichen Anteil zur Auslastung der Betriebe beiträgt, um Kurzarbeit zu vermeiden.

So stand die Sanierung unseres Friedhofs weiterhin im Mittelpunkt bei den Beratungen und Ausführungen. Anfang März begannen die Arbeiten im Grabfeld-I. Hier wurden die Voraussetzungen geschaffen, um auf unserem Friedhof eine neue Bestattungsart, die Baumbestattung, anbieten zu können. Ende Mai erfolgte die Abnahme des dritten Bauabschnitts. Auf dem zentralen Gedenkplatz dieses Grabfeldes wird noch ein Pavillon errichtet. Nach Anpassung unserer Friedhofssatzung werden im neuen Jahr die ersten Baumbestattungen stattfinden können.
Im August begannen die Arbeiten an der Friedhofshalle. Während die Malerarbeiten komplett abgeschlossen und auch die Dacharbeiten auf dem Hochdach erledigt sind, befinden sich die Arbeiten am Vor- und Nebendach auf der Zielgeraden. Auch wurde die Elektro- und Lautsprecherverkabelung im Außenbereich erneuert, neue Lautsprecher installiert. Im neuen Jahr muss noch der Blitzschutz installiert werden. Auch wird noch der Glockenturm saniert und das Geläut überholt. Ebenso wird ein Nebengebäude errichtet.

Zur Beratung der Sanierung dreier Gemeindestraßen – Giltwingert-, Jahn- und Gartenstraße – wurde im April die erste Videokonferenz in der Geschichte der Ortsgemeinde abgehalten. Weitere ‚virtuelle Sitzungen‘ anderer Ausschüsse und des Gemeinderats folgten. ‚Online‘ wurde vom Planungsbüro der Planungsstand präsentiert. Mittlerweile ist die Entwurfs- und Vorplanung erfolgt. In einer Anliegerversammlung wurde den Anliegern der Planungsstand vorgestellt. Im neuen Jahr sollen die Arbeiten ausgeschrieben und mit der Realisierung begonnen werden. Die Abrechnung der bisher angefallenen Planungskosten wird im kommenden Jahr erstmalig nach der Methode der wiederkehrenden Beiträge erfolgen. Diese Abrechnungsmethode muss künftig in ganz Rheinland-Pfalz angewendet werden. Parallel dazu erfolgte in fünf Gemeindestraßen eine Teilsanierung des Kanals in geschlossener Bauweise und an zahlreichen weiteren Stellen punktuell.

Aufgrund der Pandemie erhielten wir erst im Herbst die Förderzusage für die Sanierung des Wirtschaftswegs Richtung Mühlhofen. Nach der Ausschreibung und Auftragsvergabe Anfang November dauerte es nur drei Wochen, bis der Weg vollständig erneuert war und nun, frei von Schlaglöchern, gut zu befahren ist. Auch für das kommende Jahr sind weitere Feldwegesanierungen geplant.

An unseren öffentlichen Gebäuden – Bürgerhaus, Grundschule, Grillhütte – wurden umfangreiche und teils auch sehr kostenintensive Instandhaltungs- und Verbesserungsmaßnahmen durchgeführt, so wurden in der Grundschule eine weitere schattenspendende Jalousie angebracht, die Klassensäle im Obergeschoß neu gestrichen und die Böden grundgereinigt. Auch im kommenden Jahr müssen unsere öffentlichen Gebäude instandgehalten werden.

Zudem muss die Substanz eines an das Bürgerhaus angrenzende und unter Denkmalschutz stehende gemeindeeigenen Gebäude erhalten werden, ein Konzept für eine Nutzungsänderung wurde erstellt, ein Architektenbüro mit der Planung beauftragt. Anfang des neuen Jahres erwarten wir die ersten Entwürfe. Auch das generationenübergreifende Wohnprojekt wird fortgeführt werden. Ebenso müssen die Planungen für die Umsetzung des neuen Kindergartengesetztes und für die Einführung einer Ganztagsschule in unserer Grundschule aufgenommen werden.

Nie wieder weißer Fleck‘ lautete das von den Multiplikatoren vorgegebene Motto bei der Unterstützung nach dem Werben für einen schnellen Glasfaser-Internetanschluss in unserer Ortsgemeinde. Diese Infrastrukturmaßnahme ist vergleichbar mit der Erschließung von Wasser, Strom und Gas und ein wichtiger Standortfaktor. Zwei Drittel der Haushalte entschieden sich für einen Glasfaser-Hausanschluss. Laut Aussage des Anbieters soll im neuen Jahr mit der Verlegung begonnen werden.

Trotz Pandemie wurde in einigen Ferienwochen durch ‚Ferienspaß Steinweiler‘ eine Ferienbetreuung angeboten. Diese erleichtert den Eltern die Urlaubsplanung und ermöglicht mitunter auch einen gemeinsamen Urlaub. Ebenso wurde die Betreuung der Asylsuchenden das ganze Jahr hindurch gewährleistet werden, damit diese die Unterstützung erhalten, die sie benötigen.

Pandemie-bedingt war es dieses Jahr nicht möglich, einen Maibaum zu stellen, die Aktion saubere Landschaft durchzuführen, unsere Kerwe abzuhalten, einen Seniorenausflug zu planen, ebenso war kein öffentliches Gedenken am Volkstrauertag möglich, sowie kein Sammeln für die Kriegsgräber. Auch musste der Adventsmarkt abgesagt werden. Sehr bedauerlich ist auch, dass wir erstmalig nach über dreißig Jahren das Singen unterm Weihnachtsbaum nicht durchführen können und dass wir unser Dorffest 2021 absagen mussten und in das Jahr 2022 verschoben haben – in der Hoffnung, dass dann solche Veranstaltungen wieder durchgeführt werden können. Leider war auch kein Treffen mit unseren Freunden aus Èpinac möglich – im nächsten Jahr besteht die Partnerschaft seit 30 Jahren!

Erstmals seit zehn Jahren konnten wir dieses Jahr keinen Weihnachtbaumverkauf durchführen – ausnahmsweise nicht Corona-bedingt, sondern aufgrund der fehlenden Anzahl an schönen Bäumen. Die Weihnachtsbaumkultur wurde und wird weiterhin verjüngt, in den kommenden Jahren soll der Weihnachtsbaum dann wieder im Altgehäg geschlagen werden können.

Dafür haben wir nach zehn Jahren wieder eine ‚Prinzessin‘ im Ort – Denise Grauer wurde Anfang Oktober im Saalbau in Neustadt zur Pfälzischen Weinprinzessin gekürt. In der Stichwahl war sie knapp unterlegen. Mehrere Live-Schaltungen aus dem Bürgerhaus in den Saalbau zeigten die tolle Stimmung und das Mitfiebern ihrer großen Fan-Gemeinde. Wir sind sehr stolz, wieder eine Weinprinzessin in unserer Ortsgemeinde zu haben, die unser Dorf überaus positiv repräsentieren wird.

Verehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger,
dies war wiederum ein nur kurzer Streifzug durch die zahlreichen Projekte, Maßnahmen und Aktivitäten des abgelaufenen Jahres. Die meisten dieser Themen werden in Ausschusssitzungen vorberaten und im Gemeinderat beschlossen. Auch im neuen Jahr wird es wieder genügend Themen und Aufgaben geben, mit denen sich die gemeindlichen Gremien zu beschäftigen haben. Deshalb möchte ich mich bei all denen bedanken, welche die Bearbeitung dieser Themen bisher unterstützt haben:
Zunächst bei unserem Gemeinderat und den Ausschüssen für die konstruktiven Beratungen, ebenso bei unseren Beigeordneten Manfred Lieber und Matthias Ditscher. Danke auch unseren Gemeindebediensteten für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Ebenso gilt mein Dank den Mitarbeitern der Verbandsgemeindeverwaltung Kandel und insbesondere Herrn Verbandsbürgermeister Volker Poß für die kompetente Unterstützung.
Ganz besonders bedanken möchte ich mich bei den Vereinen, die durch ihre Angebote und ihr Engagement für ein lebendiges und attraktives Dorf sorgen. Ganz herzlich möchte ich allen ‚Danke‘ sagen, die sich auch in abgelaufenen Jahr in irgendeiner Weise für unser Dorf und unsere Dorfgemeinschaft eingesetzt haben. Nur durch Ihre weitere Mitarbeit und Unterstützung wird auch das Jahr 2021 zu einem guten Jahr für unsere Gemeinde werden.
In diesem Sinne wünsche ich allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern schöne und besinnliche Weihnachtsfeiertage und ein hoffentlich gutes neues Jahr 2021! – Auf dass wir alle gesund bleiben!
Es grüßt Sie herzlich

Ihr Ortsbürgermeister Michael Detzel