Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
nur noch wenige Tage bis zum Jahresende 2025 – wie immer ein günstiger Zeitpunkt, auf die vergangenen zwölf Monate zurück zu schauen, aber auch um einen Ausblick auf das neue Jahr zu geben.
Wiederum prägten eine Vielzahl von Themen das abgelaufene Jahr: so die Wieder-Inbetriebnahme des Bürgerhauses, die Installation einer neuen Heizungsanlage im Bürgerhaus, insbesondere aber auch die Planungen für die Sanierung eines gemeindeeigenen Gebäudes als auch die Planungen für die Umsetzung des Ganztagfördergesetzes zur Betreuung unserer Grundschulkinder. Zudem gab es noch etliche weitere Aktivitäten und Initiativen, um das Umfeld, in dem wir uns bewegen, attraktiv zu gestalten – und: von einer uns sehr vertrauten ‚Person des öffentlichen Lebens‘ mussten wir uns in seiner gewohnten Rolle verabschieden.
Das Ereignis des Jahres war sicher die Wiederinbetriebnahme unseres Bürgerhauses, denn nach 25 Monaten Nutzungsuntersagung konnte der Saal des Bürgerhauses am 14.03.2025 wieder offiziell in Betrieb genommen werden. Ein Jahr zuvor, im Februar 2024, wurde der Bauantrag genehmigt. Vorausgegangen war eine im Februar 2023 durch die Kreisverwaltung ausgesprochene Nutzungsuntersagungsverfügung aufgrund brandschutztechnischer Mängel und dem Verstoß gegen baurechtliche Vorschriften – Mängel, die bereits seit dem Bau des Bürgerhauses im Jahr 1988 so bestanden. Vorgeschlagene Kompensationsmaßnahmen wurden abgelehnt. Für die Behebung der Mängel fielen Kosten Höhe von 160.000 € an, die mit einer Förderung aus dem Investitionsstock des Landes in Höhe von 70.000 € etwas abgefedert werden konnten.
Die Nutzungsuntersagung war für unsere Ortsgemeinde, war für alle Vereine und Mitbürgerinnen und Mitbürger ein Schock, denn bereits geplante Feiern konnten im Bürgerhaus nicht mehr durchgeführt werden. Allerdings zeigten sich unsere Vereine wiederum sehr kreativ und fanden alternative Standorte, wodurch ein Stillstand des Vereinslebens verhindert werden konnte. Herzlichen Dank an alle, die sich für alternative Lösungen eingesetzt haben und dadurch unser Dorfleben nicht zum Erliegen gekommen ist!
Bei all der Freude über die Wiederinbetriebnahme blieb dennoch ein ganz bitterer Beigeschmack über das rigorose Vorgehen einer Behörde, ohne die Bereitschaft, für einen Übergangszeitraum eine Zwischenlösung zu akzeptieren.
Nach dem Abschluss der brandschutztechnischen Sanierung tat sich im Bürgerhaus eine weitere Baustelle auf: die Erneuerung der Heizungsanlage. Der Austausch der Heizungsanlage sollte ursprünglich zusammen mit der Sanierung des Gebäudes in der Hauptstraße 36 erfolgen. Durch jedoch immer wieder auftretende Verzögerungen, insbes. jedoch durch eine hohe Stör- und Ausfallhäufigkeit der Heizungsanlage während der letzten Heizperiode 2024/25, veranlasste die Ortsgemeinde, die Erneuerung zur bevorstehenden Heizperiode umzusetzen. Der Einbau einer bivalenten Heizungsanlage mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe, sowie zur Abdeckung der Spitzenlasten, einer Gas-Heizungsanlage, war das Ergebnis einer umfangreichen Wirtschaftlichkeits- und Systemanalyse. Nach der Demontage der alten Heizzentrale erfolgte Mitte September die Installation der neuen Heizungsanlage. Der Gasbrenner wurde Mitte November in Betrieb genommen, noch vor Weihnachten soll auch die Wärmepumpe in Betrieb genommen werden. Die Installation der Wärmepumpe wird ebenfalls mit 70.000 € gefördert. Geplant ist weiterhin der Einbau eines Batteriespeichers, um die erzeugte Energie der Fotovoltaikanlage vor Ort selbst nutzen zu können.
Die Sanierung des denkmalgeschützten, gemeindeeigenen Fachwerkhauses in der Hauptstraße 36 war im abgelaufenen Jahr immer noch geprägt mit etlichen Abstimmungsrunden zu Brandschutz, Statik und mit dem Denkmalamt. Geplant war, noch in diesem Jahr das Gebäude zu entkernen. Aufgrund einer fehlenden Abbruchstatik kann die Entkernung und die weiteren Ausschreibungen erst im kommenden Jahr vorgenommen werden. Unabhängig davon ist es eine Pflichtaufgabe der Gemeinde, das in der Dorfmitte, sich in zentralster Lage befindliche Gebäude, den Innenhof begrenzend, zu erhalten. Dadurch wird unser Dorfmittelpunkt eine deutliche Aufwertung erfahren.
Für die Umsetzung des Ganztagsförderungsgesetzes muss die Grundschule um eine Küche, eine Mensa, einen Betreuungsraum und weitere kleinere Räumlichkeiten erweitert werden. Das Raumprogramm als auch das Betreuungskonzept wurde – nach einigen Änderungsschleifen und Planänderungen – mit den Fachbehörden besprochen und durch diese anerkannt. Der Finanzierungsplan wurde durch die Kommunalaufsicht geprüft und im Haushaltsplan genehmigt. Im Sommer erfolgte die europaweite Ausschreibung, im November wurde der Architekt und weitere Planungsleistungen beauftragt. Kürzlich erfolgte der Projekt-Kick-Off. Die Finanzierung der Grundschulerweiterung wird die Ortsgemeinde vor große Herausforderungen stellen, da Kosten in Höhe von deutlich über zwei Millionen Euro kalkuliert sind. Das Gesetz regelt die stufenweise Einführung des bundesweiten Anspruchs auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter ab dem kommenden Schuljahr 2026/27. Zudem muss auch eine Betreuung der Grundschulkinder in den Ferien angeboten werden.
Die Instandhaltung unserer Wirtschaftswege steht auch in dieser Legislaturperiode ganz oben auf der Agenda. Im Flurbereinigungsverfahren ‚Flutgraben Winden-Steinweiler‘ – an unserer südwestlichen Gemarkungsgrenze – wurde im April dieses Jahres die Wertermittlung der einzelnen Flurstücke vorgenommen. Als nächster Verfahrensschritt bereitet das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) die Unterlagen für die Planfeststellung vor, um die Neuordnung der Grundstücke sowie den Bau und Verbreiterung der Wege vornehmen zu dürfen. Mit dem Planfeststellungsbescheid rechnet man aktuell für Mitte 2026. Nach Ausschreibung durch das DLR könnte der Wegebau Mitte 2026 beginnen. Die Maßnahme wird mit 85 % gefördert. Für die Sanierung des Wirtschaftswegs Haynaer Gässel wurde ebenfalls ein Förderantrag gestellt. Bei positivem Bescheid könnte auch diese Maßnahme im kommenden Jahr umgesetzt werden.
Aber auch die Instandhaltung von Gemeindestraßen ist eine ‚wiederkehrende Aufgabe‘ – um damit einem drohenden Sanierungsstau entgegenzuwirken. Bereits 2018 rückte die Obergasse in den Sanierungs-Fokus. Nach einer Straßenzustandsbewertung wurde die Straße in das Straßenausbauprogramm der Gemeinde aufgenommen, da neben der Fahrbahn und der Gehwege auch die Kanalisation, die Wasserleitung sowie die zugehörigen Hausanschlüsse einen hohen Verschleiß zeigten. Im September 2024 erfolgte der Grundsatzbeschluss für den Ausbau der Straße, Anfang des Jahres wurden durch das beauftragte Planungsbüro verschiedene Ausbauvarianten erarbeitet, die favorisierte Variante wurde im Juni in einer Anliegerversammlung den Anliegern vorgestellt und fand dort eine breite Zustimmung. Zwischenzeitlich wurden die Planunterlagen vervollständigt und auch für diese Maßnahme ein Förderantrag gestellt. Bei positivem Bescheid werden die weiteren Projektschritte – gemeinsamen mit den Verbandsgemeindewerken – eingeleitet.
Für die Umsetzung einer zukunftsorientierten kommunalen Wärmeplanung, welche die Umstellung von fossilen Heizsystemen auf eine umwelt- und klimafreundliche Wärmeversorgung unterstützt, gab es etliche Abstimmungstermine mit der Energieagentur Rheinland-Pfalz. Es ist geplant, im kommenden Jahr im Rahmen einer Einwohnerversammlung darüber zu informieren.
Neben der Planung und Umsetzung von Projekten wurde auch in diesem Jahr an unseren öffentlichen Gebäuden – Gemeinde- und Bürgerhaus, Grundschule, Grillhütte, Sporthalle – teils kleinere, teils aber auch recht kostenintensive Reinigungs-, Instandhaltungs- und Verbesserungsmaßnahmen durchgeführt. Ebenso wurde in die Pflege der Grünflächen investiert. Der seit Anfang 2023 angebotene Sonntagsverkauf für Backwaren hat sich etabliert.
Neben der Umsetzung von Projekten wurden auch wieder zahlreiche Veranstaltungen durchgeführt: so wurde wieder die Aktion saubere Landschaft durchgeführt, gemeinsam der Maibaum aufgestellt, unsere Kerwe gefeiert, ein Seniorenausflug und Seniorennachmittage abgehalten, ein Chawwerusch-Stück aufgeführt. Auch wurde wieder die Kriegsgräbersammlung für die Pflege überwiegend deutscher Kriegsgräber im Ausland, durchgeführt, die mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine leider einen ganz aktuellen Bezug erhalten hat. Ebenso wurde der Adventsmarkt durchgeführt und gemeinsam werden wir uns in wenigen Tagen auf Weihnachten einstimmen, beim traditionellen Singen unterm Weihnachtsbaum. Darüber hinaus gab es zahlreiche kulturelle und gesellige Veranstaltungen durch die Vereine. Auch besuchten Ende Juni unsere Fußballer unsere Partnergemeinde Épinac – und leisteten damit einen wesentlichen Beitrag für eine lebendige Partnerschaft – und auch der neu erstellte Veranstaltungskalender für das kommende Jahr beinhaltet viele interessante und auch neue Veranstaltungen – freuen wir uns darauf!
Im Sommer feierten wir mit der gleichnamigen Ortsgemeinde Steinweiler auf der Schwäbischen Alb deren 250-jähriges Ortsjubiläum – der Gegenbesuch fand im Oktober statt.
Weiterhin möchte ich noch ‚das‘ Veranstaltungs-Highlight des Jahres 2025 erwähnen: unser Historisches Dorffest 2025, das dieses Jahr wieder an Christi Himmelfahrt durchgeführt wurde. Das Fest erfuhr wieder eine sehr hohe Resonanz, viele Stammgäste kamen in unsere Ortsgemeinde. Ein Fest dieser Größenordnung, bei dem unsere Ortsgemeinde überaus positiv repräsentiert wird, benötigt viele Helfer und Unterstützer – im Vorfeld wie auch während der Festtage! Herzlichen Dank allen, die sich hier miteingebracht haben!
Abschließend – und wie eingangs erwähnt – mussten wir uns von einer sehr vertrauten ‚Person des öffentlichen Lebens‘ in seiner uns gewohnten Rolle verabschieden. Im Rahmen der Wieder-Inbetriebnahme des Bürgerhauses Mitte März erfolgte die Verabschiedung unseres an diesem Abend noch im Amt befindlichen Bürgermeister der Verbandsgemeinde, Volker Poß, durch die Ortsgemeinde Steinweiler sowie durch zahlreiche anwesende Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Die Ortsgemeinde skizzierte bildhaft die zahlreichen Zusammentreffen zu unterschiedlichsten Anlässen mit dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde während dessen 16-jähriger Amtszeit. Insbesondere war Bürgermeister Volker Poß uns ein wertvoller Ratgeber und Begleiter bei zahlreichen Projekten, die in der Ortsgemeinde umgesetzt wurden und profitierten dabei von seiner fachlichen Expertise. Viele Mitbürgerinnen und Mitbürger verabschiedeten sich persönlich und wünschten ihm für seinen neuen Lebensabschnitt ‚Alles Gute‘! Nachfolger im Amt des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde wurde Mike Schönlaub, der Anfang April in das Amt eingeführt wurde.
Verehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger,
dies war wieder ein nur kurzer Streifzug durch die zahlreichen Projekte, Maßnahmen und Aktivitäten des abgelaufenen Jahres. Die meisten dieser Themen werden in Ausschusssitzungen vorberaten und im Gemeinderat beschlossen. Auch im neuen Jahr wird es wieder genügend Themen und Aufgaben geben, mit denen sich die gemeindlichen Gremien zu beschäftigen haben. Deshalb möchte ich mich bei all denen bedanken, welche die Bearbeitung dieser Themen unterstützt haben:
Zunächst bei unserem Gemeinderat und den Ausschüssen für die konstruktiven Beratungen, ebenso bei unserer 1. Beigeordneten Stefanie Bohlender-Kehrt und unserem Beigeordneten Matthias Ditscher. Danke auch unseren Gemeindebediensteten für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Ebenso gilt mein Dank den Mitarbeitern der Verbandsgemeindeverwaltung Kandel und insbesondere Herrn Verbandsbürgermeister Mike Schönlaub für die kompetente Unterstützung.
Ganz besonders bedanken möchte ich mich bei den Vereinen, die durch ihre Angebote und ihr Engagement für ein lebendiges und attraktives Dorf sorgen. Ganz herzlich möchte ich allen ‚Danke‘ sagen, die sich auch im abgelaufenen Jahr in irgendeiner Weise für unser Dorf und unsere Dorfgemeinschaft eingesetzt haben. Nur durch Ihre weitere Mitarbeit und Unterstützung wird auch das Jahr 2026 für unsere Gemeinde zu einem guten Jahr werden.
In diesem Sinne wünsche ich allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern schöne und besinnliche Weihnachtsfeiertage – und ein hoffentlich gutes und friedliches neues Jahr 2026!
Es grüßt Sie herzlich,
Ihr Ortsbürgermeister Michael Detzel