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16. November 2018, 18:00 Uhr
eingereicht durch Michael Detzel

In unserem Jubiläumsjahr jährt sich das Ende des 1. Weltkriegs zum 100. Mal. Der Waffenstillstand von Compiègne wurde am 11. November 1918 zwischen dem Deutschen Reich und den beiden Westmächten Frankreich und Großbritannien geschlossen und beendete die Kampfhandlungen im Ersten Weltkrieg. Diesem Kriegsende wird in Frankreich in jedem Jahr mit Gedenkfeiern gedacht. Umso größer waren die Feierlichkeiten zum hundertjährigen Gedenken.

In diesem Jahr wurde die Ortsgemeinde Steinweiler von ihrer Partnergemeinde Épinac zur Teilnahme an der Gedenkfeier eingeladen, um diesen historisch außerordentlichen bedeutsamen Tag gemeinsam zu begehen. Eine kleine Delegation aus Steinweiler – mit dem Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins, Ralf Kammann, dem ehemaligen Ortsbeigeordneten Ludwig Lieber mit seiner Frau Malie, sowie Ortsbürgermeister Michael Detzel – folgten der Einladung und machten sich auf den Weg ins fast 500 km entfernte Épinac.

In Épinac fand unter großer Anteilnahme der Bevölkerung auf dem ‚Platz von Verdun‘ vor dem Mahnmal für die Gefallenen der Kriege, die Gedenkfeier statt.

Der Bürgermeister von Épinac, Claude Merckel, appellierte an die Bürger beider Gemeinden, sich für die Bewahrung eines friedlichen Miteinanders einzusetzen: „Bleiben wir wachsam! Nach mehr

als 70 Jahren Frieden und einem vereinigten und behaupteten Europa sind Michael und ich heute, in Épinac, die Vertreter von denjenigen, die aufmerksam sein sollten und Hoffnung in eine friedliche und weniger grausame Welt bringen sollen.“ Épinac hatte im „Grand Guerre – Großen Krieg“ 170 Gefallene zu beklagen. In Steinweiler gedenkt man 46 Soldaten, die im Ersten Weltkrieg ihr Leben lassen mussten. Man gedachte auch den Menschen, die im Deutsch-französischen Krieg 1870/71 und im 2. Weltkrieg Opfer geworden seien.

„Dass ich heute als Bürgermeister einer deutschen Gemeinde hier reden darf, ist keine Selbstverständlichkeit. Ich und alle Mitbürginnen und Mitbürger Steinweilers – von denen ich Ihnen die herzlichsten Grüße überbringen darf – empfinden dies als große Ehre, bei den Gedenkfeiern dabei zu sein zu dürfen“, so Ortsbürgermeister Michael Detzel und erinnerte an die seit 1991 bestehende Partnerschaft beider Gemeinden, die in diesen Jahren „von einer Vielzahl von Menschen getragen wurde, es entstanden Freundschaften und Vertrauen. Unsere Jumelage symbolisiert im Kleinen, worauf es im Großen ankommt: sie füllt die großen Verträge mit Leben und gibt den großen Worten eine Stimme, ein Gesicht und ein Herz.“

Beide Bürgermeister äußerten die Sorge, dass in den letzten Jahrzehnten der Frieden als etwas

völlig Normales empfunden wurde. Europa verliere dadurch seinen Reiz, auch weil Nationalstaaten schon wieder bestrebt seien, ihre Interessen durchzusetzen. Man dürfe nie vergessen, warum sich die Nachkriegsgenerationen so für ein friedliches Miteinander in Europa eingesetzt haben. „Für ein friedliches Miteinander gebe es keine Alternative“, so der Ortsbürgermeister.

Als besonderes Zeichen der Freundschaft und Wertschätzung wurden zum Abschluss der Zeremonie zuerst die deutsche und dann die französische Nationalhymne gespielt.

Es war eine sehr eindrucksvolle Feierstunde, geprägt von der Hoffnung auf die Sicherung des Friedens und auf ein gutes Miteinander beider Nationen.

Michael Detzel, Ortsbürgermeister

Während der Kranzniederlegung am Mahnmal für die Gefallenen: Vorsitzender Partnerschaftsverein Ralph Kammann, Ortsbürgermeister Michael Detzel, 1. Adjutant Épinac Jean Michel Prevotat, Bürgermeister Épinac Claude Merckel (v.l.n.r) – im Hintergrund die ‚Batterie Fanfare d’ Épinac‘
Ehrenkompanie der Feuerwehr
Kinder von Epinac singen am Rathaus die französische Nationalhymne, die ‚Marseillaise‘