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4. Januar 2019, 18:00 Uhr
eingereicht durch Michael Detzel

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

das Jahr 2018 neigt sich dem Ende zu – wie immer ein günstiger Zeitpunkt, auf das abgelaufene Jahr zurück zu blicken, etwas inne zu halten, aber auch, um einen Ausblick auf das kommende Jahr zu geben.

Insbesondere drei Themen prägten das abgelaufene Jahr 2018: die Erschließung eines neuen Baugebietes, die Sanierung unseres Friedhofs sowie die umfangreichen Feierlichkeiten anlässlich unseres Ortsjubiläums. Darüber hinaus gab es noch zahlreiche weitere Aktivitäten, um das Leben in unserer Ortsgemeinde attraktiv zu gestalten.

Um die innerörtliche Nachfrage nach Baugrundstücken für Wohnbebauung zu befriedigen, wurde ein neues Baugebiet – Brotäcker-IV – erschlossen. Im Dezember letzten Jahres wurde der Satzungsbeschluss gefasst, Baubeginn war Ende April und kurz vor Weihnachten befindet sich die Erschließung auf der Zielgeraden, so dass im neuen Jahr die ersten Häuser errichtet werden können. Drei Viertel der Grundstücke sind bereits verkauft, ausschließlich an Steinweilerer Mitbürgerinnen und Mitbürger, die durch dieses Wohnangebot in ihrer Heimatgemeinde bleiben oder auch wieder zurückkehren können. Auch für die verbleibenden Grundstücke, die in den nächsten Jahren veräußert werden, haben Dorfbewohner ein Vorkaufsrecht.

Neben der Außenentwicklung ist es auch Aufgabe einer Gemeinde, sich um die Innenentwicklung des Ortes zu kümmern. Die Planungen für die Errichtung von barrierefreiem Wohnen als auch Pflegewohnen wurden zum Jahresende wieder aufgenommen.

Umfangreich waren auch die Beratungen und Planungen für die Sanierung unseres Friedhofs, nachdem ein Sanierungsbedarf offensichtlich und ein vorzeitiger Maßnahmenbeginn gestattet wurde. Im Oktober begannen die Arbeiten für den ersten Bauabschnitt, die bis Februar andauern werden. Zeitnah wird der zweite Bauabschnitt umgesetzt. Damit werden der Hallenvorplatz sowie alle Wege neu ausgebaut sein. Die Sanierung des Dachs der Friedhofshalle, neue Bestattungsformen sowie die Ausgestaltung der Grünanlagen schließen sich an. Zur Finanzierung der Maßnahme wurde auch ein Förderantrag gestellt. – Neu asphaltiert wurde ein Wirtschaftsweg, dessen Sanierung mit Fördermitteln finanziert werden konnte. Auch für das kommende Jahr sind weitere Feldwegesanierungen geplant. Zudem wurden Instandhaltungsmaßnahmen an unseren öffentlichen Gebäuden – Bürgerhaus, Grundschule, Grillhütte – durchgeführt.

Aktuell wird der Haushaltsplan für die beiden nächsten Jahre beraten. Die Sanierung des Friedhofs und von Wirtschaftswegen, die Planungen für die Sanierung von Gemeindestraßen, Instandhaltungen an öffentlichen Gebäuden und Spielplätzen … werden den Haushalt bestimmen. Neben den Haushaltsplanungen sind auch die Planungen für unser Historisches Dorffest angelaufen, das vor 25 Jahren zum ersten Mal durchgeführt worden ist.

In der Betreuenden Grundschule wurde, um eine gute Betreuung der Grundschüler zu gewährleisten, die Betreuungskapazität trotz reduzierter Schülerzahl beibehalten. Mit Unterstützung der Ortsgemeinde werden in den Schulferien durch Vereine und durch die private Initiative ‚Ferienspaß Steinweiler‘, Kinder betreut und erleichtern somit die Urlaubsplanungen der Eltern. Die 2015 gegründete Initiative „Gemeinsam älter werden – Zuhause“ veranstaltete ihre zweite Gesundheitsmesse und offeriert weiterhin ihre sozialen Angebote, wie Nachbarschaftshilfe und Fahrdienste.

Die Unterbringung von Asylsuchenden stand auch in den letzten 12 Monaten nicht mehr zentral im Fokus. Die Anzahl der in unserer Ortsgemeinde zu betreuenden Flüchtlinge hat sich zwischenzeitlich, von zeitweise über dreißig, auf mehr als die Hälfte reduziert. Die Betreuung funktionierte dank der Unterstützerinnen und Unterstützer wieder ‚geräuschlos‘. In Kandel fanden monatliche Demonstrationen statt, ausgelöst durch den grausamen Mord an einem 15-jährigen Mädchen.

Die Partnerschaft mit unserer Partnergemeinde Èpinac wurde weiterhin sehr intensiv gelebt. Gegenseitige Treffen, zu unserem Ortsjubiläum oder zum Katharinenfest, finden mittlerweile regelmäßig statt. Emotionaler Höhepunkt in diesem Jahr waren die Feierlichkeiten anlässlich dem Kriegsende des 1. Weltkriegs vor 100 Jahren, zu dem die Ortsgemeinde geladen war. Im kommenden Jahr sind Besuche von Vereinen geplant.

Zum 200-jährigen Bestehen des Landkreises Germersheim wurde in Steinweiler die szenische Lesung ‚MenschenWege: Gehen – Kommen – Bleiben‘ aufgeführt. Basis hierfür waren Interviews mit Personen, die aus unterschiedlichen Gründen nach Steinweiler gekommen sind. Auch Mitbürgerinnen und Mitbürger aus unserer Ortsgemeinde beteiligten sich und waren im Ort als ‚Spurensucher‘ unterwegs. Die verschiedenen Epochen des Landkreises wurden in der Aufführung theatralisch dargestellt und sind auch als Buch erhältlich.

Das im abgelaufenen Jahr dominierende Thema, das alle anderen Themen überstrahlte, waren die Feierlichkeiten zu unserem 1050-jährigen Ortsjubiläum. Damit erinnerte man auf vielfältige Weise an den 10. November 968, an die Geburtsstunde unserer Ortgemeinde vor 1050 Jahren, als Kaiser Otto der Große seiner Gemahlin Adelheid den Hof Steinweiler im Speyergau schenkte.

Bewusst hatte man sich im Vorfeld bei den umfangreichen Planungen für zahlreiche Veranstaltungen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten entschieden, damit sich jeder bei der ‚Veranstaltung seiner Wahl‘ miteinbringen konnte – oder um als Besucher eine Veranstaltung ‚zu genießen‘.

Die noch zu Beginn gestellte Frage, ob solch ein ‚unrundes‘ Jubiläum überhaupt gefeiert werden muss, wurde bald verworfen, denn: die Resonanz jeder Veranstaltung war sehr hoch, alle Erwartungen wurden mehr als übertroffen. Die stille Hoffnung, dass das Ortsjubiläum unsere Dorfbewohner enger zusammenbringt, sie vernetzt und dadurch unsere Dorfgemeinschaft stärkt, wurde mehr als erfüllt: beim gemeinsamen Planen und Durchführen von Veranstaltungen, bei der Erarbeitung kreativer Elemente, tat man das, was eine aktive Dorfgemeinschaft ausmacht: man kam zusammen, kommunizierte und setzte gemeinsam um – auch als Basis für ein künftig gut funktionierendes Miteinander.

Sämtliche Veranstaltungen stellten einen Bezug zum Ortsjubiläum her, zu den vergangenen 50 Jahren seit der 1000-Jahrfeier und auch darüber hinaus. Dabei wurde unsere jüngere Dorfgeschichte recherchiert, aufbereitet und dokumentiert, auch präsentiert und für unsere Nachfahren konserviert. Es fällt schwer, eine der 16 Veranstaltungen hervorzuheben, die exklusiv für das Ortsjubiläum durchgeführt worden sind, zahlreiche Vereinsveranstaltungen wurden zusätzlich im Kontext zum Ortsjubiläum abgehalten. Höhepunkte waren sicherlich der Festabend mit der Veröffentlichung des Dorf-Lebenslaufs und der Präsentation des Festweins, die Eröffnung des Historischen Dorfweges, die Feier der Historischen Kerwe als auch das Stationen-Theater. Viele, mehrere hundert Personen, brachten sich mit ein und ermöglichten erst dadurch das reichhaltige Veranstaltungsangebot. Einladen möchte ich Sie schon jetzt zum ökumenischen Abschlussgottesdienst am 30. Dezember – im neuen Jahr ist ein Rückblick auf unser Jubiläumsjahr geplant.

Es war ein sehr persönlicher Wusch, das Jubiläumsjahr so zu feiern, wie es gefeiert wurde und dabei die Chancen zu nutzen, die ein Jubiläumsjahr bietet. Dabei wurde unser Dorf auch über unsere Ortsgrenzen hinaus, überaus positiv repräsentiert. Mit Freude, Zufriedenheit, aber auch Dankbarkeit, dürfen wir auf das Jubiläumsjahr zurückblicken.
Meinen herzlichen Dank möchte ich all denen aussprechen, die zum Gelingen unseres Jubiläumsjahres beigetragen haben – sei es als aktiv Beteiligter oder als Besucher! – Danke!!!

Verehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger,

dies war ein kurzer Streifzug durch die zahlreichen Projekte, Maßnahmen und Aktivitäten des abgelaufenen Jahres. Die meisten dieser Themen werden in Ausschusssitzungen vorberaten und im Gemeinderat beschlossen. Auch im neuen Jahr wird es wieder genügend Themen und Aufgaben geben, mit denen sich die gemeindlichen Gremien zu beschäftigen haben. Deshalb möchte ich mich bei all denen bedanken, welche die Bearbeitung dieser Themen bisher unterstützt haben:

Zunächst bei unserem Gemeinderat und den Ausschüssen für die konstruktiven Beratungen, ebenso bei meinen Beigeordneten Manfred Lieber und Friedel Hartmann und bei all unseren Gemeindebediensteten für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Ebenso gilt mein Dank den Mitarbeitern der Ortsgemeinde, den Mitarbeitern der Verbandsgemeindeverwaltung Kandel und insbesondere auch Herrn Bürgermeister Volker Poß für die kompetente Unterstützung.
Ganz besonders bedanken möchte ich mich bei den Vereinen, die durch ihre Angebote und ihr Engagement für ein lebendiges und attraktives Dorf sorgen. Ganz herzlich möchte ich allen ‚Danke‘ sagen, die sich in irgendeiner Weise für unser Dorf und unsere Dorfgemeinschaft eingesetzt haben. Nur durch Ihre weitere Mitarbeit und Unterstützung wird auch das Jahr 2019 zu einem guten Jahr für unsere Gemeinde werden.

Den Weihnachtsgruß möchte ich nicht schließen, ohne auf die Ende Mai nächsten Jahres stattfindenden Kommunalwahlen hinzuweisen, Sie ermutigen, sich ‚zur Wahl zu stellen‘, um sich damit aktiv und unmittelbar in die Beratungen über die Weiterentwicklung unseres Dorfes mit einzubringen. Demokratie lebt von der Vielfalt von Meinungen, aus der Meinungsvielfalt muss die beste Entscheidung für unser Dorf abgeleitet werden!

In diesem Sinne wünsche ich allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern schöne und besinnliche Weihnachtsfeiertage und ein gutes neues Jahr 2019!

Es grüßt Sie herzlich – Ihr Ortsbürgermeister Michael Detzel