Als vor 1050 Jahren Kaiser Otto seiner Gemahlin Adelheid den „Hof Steinwiläre im Speiergau“ schenkte, war das die historisch belegte Geburtsstunde von Steinweiler.

Seit dieser Zeit ist der Lauf der Geschichte auch an unserem Dorf nicht vorbeigegangen. Schenkungen an mehrere Klöster prägten die Gründerzeit, mit Archenweyer wurde eine „Dorffiliale“ gegründet. Die Reformation und die darauf folgenden Religionsunruhen, die im Dreißigjährigen Krieg gipfelten, verheerten Land und Leute. Glaubensflüchtlinge siedelten sich an, die Pest suchte das Dorf heim. Die Bevölkerung litt während des Spanischen Erbfolgekrieges besonders bei der Belagerung Landaus.

Der Freiheitsbaum mit der Jakobinermütze der Französischen Revolution wurde auch in unserem Dorf gesetzt. Die erste deutsche Revolution von 1848 fand ebenfalls im Ort ihre Anhänger. Große Begeisterung löste die Reichsgründung nach dem Deutsch-Französischen Krieg aus. Die beiden Weltkriege führten auch bei uns zu tiefgreifenden Veränderungen.

Nach Kriegsende und entbehrungsreicher Zeit begann in den 1950er Jahren der Wiederaufbau. Investitionen in die Infrastruktur des Dorfes ermöglichten eine positive Entwicklung. Gewerbe, Gastronomie und Landwirtschaft blühten auf. Durch die im Umland entstehende Industrie erfolgte ein Strukturwandel. Zahlreiche gewerbliche und landwirtschaftliche Betriebe wurden zu Gunsten von Arbeitsplätzen in der Industrie aufgegeben.

Viele dieser Ereignisse haben ihre Spuren im Dorf hinterlassen. Entdecken Sie auf dem Dorfweg das Erbe Napoleons. Was hat es wohl mit dem „Gailsbach“ auf sich? Was haben die hugenottischen Zuwanderer an Fertigkeiten und Kultur mitgebracht? Welches Handwerk war wohl in den schmucken Fachwerkhäusern zuhause? Wo gab es Gasthäuser im Dorf?

Beim Rundgang auf unserem Historischen Dorfweg werden Sie interessante, nachdenkliche aber auch unterhaltsame Dinge entdecken, die Erinnerungen hervorrufen, zu Gesprächen anregen und im Gedächtnis bleiben.